Die Geschichte des Unternehmens Pelicon d.o.o.
Die Geschichte des Unternehmens reicht bis in die Jahre vor den Ersten Weltkrieg, als Jožef Pelicon -»Pepo« die erste Fleischerei in Šempas eröffnete. In der unmittelbaren Nähe besaß er auch einen kleinen Schlachthof, in dem täglich 3 bis 4 Rinder geschlachtet wurden. Schlachthof samt Fleischerei – gleich gegenüber der Dorfkirche - waren damals eine der wenigen Metzgereien weit und breit.
Fleischerei und Schlachthof verfügten bereits damals über ein Kühlsystem
mit Eis. Aus diesem Grund brauchte man große Mengen an Eis, um das Fleisch nach
der Schlachtung abzukühlen und so lange wie möglich zum Verkauf bereit zu
halten. So wurden aus einem nahgelegenen 1140 m hohen Berg einmal wöchentlich
nachts mit dem Pferdefuhrwerk 10-40 kg schwere Eisblöcke, vor hohen
Temperaturen durch Stroh oder Fichtenzweigen geschützt, transportiert. Das Eis
wurde in der 385 m tiefen Großen Eishöhle (Velika ledena jama) in Paradana abgebaut.
Der Schlachthof diente vor allem zum Schlachten zum Verkauf in der heimischen
Fleischerei in Šempas. Einmal pro Woche wurde Fleisch auch in Vogrsko verkauft
und zwar in einer mobilen Fleischerei, bei der es sich eigentlich um einen
eigens umgebauten Wagen mit besonderen Boxen in Eis handelte. Die besten
Fleischstücke wurden in die Stadt, dem damaligen Gorica, transportiert. Die
Geschäfte liefen sehr gut, doch die Familie war wegen des WKI gezwungen, alles
hinter sich zu lassen und ins Exil zu gehen.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs und nach der Rückkehr nach Šempas waren sowohl Fleischerei als auch das Geburtshaus zerstört, das Land gehörte nun zu Italien. 1922 wurde der Schlachthof wieder aufgebaut, im Erdgeschoß des Wohnhauses wurde eine neue Fleischerei eingerichtet, und ein dazugehöriger Stall, worin Tiere vor der Schlachtung untergebracht wurden. »Pepo« lehrte beide Söhne das Metzgerhandwerk und mit der Zeit übernahm der Sohn Edi Fleischerei und das dazugehörige Gewerbe in Šempas, während der zweite Sohn, Miro, eine Fleischerei in Gorica eröffnete. Neben der erwähnten Tätigkeit befasste man sich auch mit dem Abkauf von Schlachtvieh, und zwar im gesamten Vipava-Tal und dem Trnovo-Plateau. Den Aufwärtstrend bei den Geschäften unterbrach der Zweite Weltkrieg.
Nach Kriegsende führe Edi Pelicon neben einem großen landwirtschaftlichen Betrieb die Geschäfte erfolgreich bis 1955. Es folgte die Nationalisierung, Schlachthof und Fleischerei wurden unter staatliche Verwaltung gestellt, die Familie wurde arbeitslos.
1952 wurde der Sohn Evgen geboren, der den Weg in einem größeren slowenischen Unternehmen in der Fleischindustrie fortsetzte. Er war dort für den Ankauf von Fleisch und Vieh sowie für den Fleischgroßhandel zuständig.
Nach Austritt aus dem Unternehmen gründete er 1991 mit zwei Gesellschaftern ein Privatunternehmen mit Zerlegebetrieb, Kühlhaus, Gefrierhaus sowie zwei Fleischereien, eine in Ozeljan und eine im Stadtzentrum von Nova Gorica. Neben dem Einzelhandel mit Fleisch und Fleischwaren wurden auch Restaurants beliefert, das Unternehmen befasste sich desweiteren mit dem Fleischgroßhandel und der Einfuhr von Kälbern aus Osteuropa zwecks Weiterzucht.
Evgen Pelicon trat 1998 freiwillig aus dem Unternehmen aus und gründete am 9. Juni des selben Jahres sein Unternehmen Pelicon d.o.o., das auch heute noch sehr erfolgreich ist.